Was ist Fußpflege?
Die Fußpflege ist eine Behandlung, in der Zehennägel gekürzt und Hornhaut an den Füßen entfernt werden. Die Fußpflege wird auch Pediküre (vom lateinischen pes, pedis = der Fuß) genannt.
Das Gegenstück für die Fußpflege ist die Maniküre. Die Pediküre und die Maniküre treten fast immer in Verbindung auf.
In der Fußpflege unterscheiden wir 3 Arten:
- die kosmetische Fußpflege
- die Fußpflege im med Sinne
- die podologische Fußpflege.
Kosmetische Fußpflege
Bei der kosmetischen Fußpflege ist die Ausübung von pflegerischen und dekorativen Maßnahmen am gesunden Fuß gemeint. Eben alles was zum Verschönern dient. Dazu zählen Nägel schneiden und feilen, Nagelhaut sanft zurückschieben, lackieren, cremen und massieren.
Nicht erlaubt ist das Entfernen und Behandeln von Hühneraugen, Druckstellen, eingewachsene oder verdickte Nägel.
Hier werden nur rein kosmetische Fußpflegemittel, die zur Reinigung, Pflege und Desodorierung der Füße bestimmt sind, eingesetzt. Zum Reinigen, Erfrischen und Desinfizieren der Füße werden Fußbäder zur Vorbereitung der kos. Fußpflege verwendet. Sie haben meist eine durchblutungsfördernde Wirkung.
Die Zehennägel werden dann gekürzt und in Form gefeilt. Nach der Hornhauterweichung durch das Fußbad, wird mit einer Rubbelcreme die überschüssige Hornhaut entfernt. Zum Abschluss einer kos. Fußpflege wird meist mit Fußcremes oder Massagelotionen eine wohltuende Fußmassage angeboten.
Zu den neuesten Trends gehören Spa-Behandlungen, Paraffinbad und die French-Modellagen.
Zur weiteren Heimpflege werden Cremes und Fußbalsame mit verschiedenen Wirkungen angeboten, wie z. B. pflegend, fetthaltig, kühlend, durchblutungsanregend oder auch desinfizierend. Bei feuchten Füßen können deodorierende Sprays und Fußpuder mit schweißhemmender Wirkung hilfreich sein.
Fußpflege im med. Sinne
In der Fußpflege im med. Sinne sind neben dem Schneiden und Feilen der Zehennägel, dem sanften Entfernen der abgestorbenen Nagelhaut auch die Entfernung von Hornhaut, Druckstellen und Hühneraugen erlaubt. Es darf auf keinen Fall an entzündlichen oder vereiternden Stellen gearbeitet werden.
Bei eingewachsenen Nägeln können BS-Spangen zur Schmerzlinderung beitragen. Verdickte Nägel dürfen sanft mit dem Fräser abgetragen werden. Um Reibungen zu verhindern sind Orthosenanfertigungen sehr hilfreich. Es ist alles das erlaubt, was zur Prophylaxe dient und keinen gesundheitlichen Schaden anrichtet.
Das heißt bei Diabetikern äußerste Vorsicht, ggf. lieber zum Podologen verweisen.
Auch in der Fußpflege im med. Sinne kommen erweichende und desinfizierende Fußbäder zum Einsatz. Die abschließende Fußmassage mit wohlriechenden Ölen sorgt für eine Entspannung der Fußmuskulatur.
Um auch hier der Schönheit gerecht zu werden, kann je nach Wunsch der Kunden eine Lackierung oder French-Modellage angeboten werden.
Podologische Fußpflege
Die podologische Fußpflege wird auch med. Fußpflege genannt. Die Grenze zwischen der Fußpflege in med. Sinne und medizinischer Fußpflege wird dort gezogen, wo eine heilkundliche Tätigkeit beginnt.
Medizinische Fußpflege (Podologie) beinhaltet die präventive, therapeutische und rehabilitative Behandlung am gesunden, von Schädigungen bedrohten und sowie bereits am geschädigten Fuß. Podologen arbeiten medizinisch.
Für Diabetiker und Rheumapatienten ist die podologische Fußpflege medizinisch sehr wichtig. In diesem Fall und oft auch bei älteren Patienten, übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Fußpflege.
Leider lohnt sich die 2 jährige Ausbildung als Zusatzausbildung für bereits Fußpfleger in med. Sinne betriebswirtschaftlich kaum.
Zu den weiteren Maßnahmen in der Podologie zählt bei eingewachsenen Nägeln die Nagelkorrektur durch die Spangentechnik. Hier kommen die BS-Spange, die Goldspange oder die Fraser-Spange je nach Schweregrad zum Einsatz.
Die Nagelprothetik hilft defekte und unschöne Nagelplatten optisch wieder herzustellen. Die Orthosenbehandlung verhindert den Druck und das ständige Reiben an der Haut und wird direkt für den Fuß angepasst.
Der Podologe verwendet bei seiner Fußpflege zusätzlich Produkte zur Linderung oder Beseitigung von Fußbeschwerden und Erkrankungen, wie Hühneraugenmittel, Fußpilzmittel und Nagelfalztinkturen.
Die Ausbildung zum (kosmetischen) Fußpfleger wird seit Jahrzehnten in vielfältiger Form (meist Kurse) mit schwankendem Umfang und Inhalten angeboten. Gesetzlich geregelt ist die Ausbildung von Podologen bzw. medizinischen Fußpflegern. Sie arbeiten medizinisch und sind gründlicher (2 Jahre) ausgebildet.
Krankenkassen tragen strikt nur noch podologische Leistungen, zum Beispiel für Diabetiker. Betriebswirtschaftlich lohnt die aufwendige Zusatzausbildung für etablierte Fußpfleger kaum.
Mit der kosmetischen Fußpflege findet man in Kosmetikstudios ihren Kundenstamm.
Um eine Fußpflege im med. Sinne durchzuführen, bedarf es jedoch einer Ausbildung in Fußpflege in med. Sinne. Er bietet den Schritt in die Selbständigkeit oder in ein Angestelltenverhältnis in Hotels, Kurhäusern und Wellness-Anlagen.
Die Ausbildung zum/r Chiropodist/in beinhaltet zusätzlich noch Grundlagen der Maniküre, Spa-Behandlungen und Massagen.
Wer sich jedoch Podologe oder Podologin (med. Fußpfleger/in) nennen möchte, muss sich einer langjährigen Ausbildung unterziehen und die Erlaubnis durch eine Prüfung bei der zuständigen Behörde einholen. Wer ordnungswidrig arbeitet, muss mit einem Bußgeld bis zu 2.500 Euro rechnen.