Was ist Haarentfernung?
In der heutigen Zeit ist die Haarentfernung aus der Kosmetikwelt gar nicht mehr wegzudenken. Jahrelang wurde sie überwiegend von Frauen genutzt, um lästige Haare an den Beinen, in der Bikinizone, unter den Armen oder im Gesicht für Barthaare und Augenbrauen zu beseitigen.
Jetzt haben aber auch Männer die Haarentfernung für sich entdeckt. Unschöne Brust- und Rückenbehaarung decken sich heute nicht mehr mit unseren Begriffen von Ästhetik.
Die Geschichte der Epilation
- 1875 Charles Michel M.D. entfernte erstmalig mit galvanischem Strom eingewachsene Wimpern
- 1887 Heinrich Hertz stellte den hochfrequenten Strom her
- 1916 Prof. Paul Klee entwickelt das "multiple needle Verfahren". Hier wurden mit 4 - 6 Sonden gleichzeitig epiliert
- 1920 wurde die Photoepilation zur Haarentfernung eingesetzt. Hier wurden weiche Röntgenstrahlen eingesetzt.
- 1923 Dr. Jules Bordier verwendete erstmals die Thermolyse zur Epilation
- 1938 Henri St. Pierre entwickelte die Blendmethode
- 1948 Die Blendmethode wird patentiert
- 1970 wurde die Hochfrequenzpinzette entwickelt
- Rötungen
- lokale Schwellungen
- kleinere sichtbare Gewebeveränderungen
- Narbenbildung
- vorübergehende Über- oder Unterpigmentierungen
- Bluter – Blutverdünnungsmittel (Aspirin)
- Herzschrittmacher – Metallimplantate
Die Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) unterscheidet zwei Wirkungsweisen in der Haarentfernung: http://www.dvee.de/5-irrtuemer-ueber-haarentfernung.html
Permanente Haarentfernung - "permanent hair removal"
Sie ist die einzige Methode, die den Haarfollikel dauerhaft zerstört. Hierzu gehört die Elektro-Epilation (Nadelepilation oder das Blendsystem).
Dauerhafte Haarentfernung - "permanent hair reduction"
Sie entfernt die Haare für ca. einen kompletten Haarwachstumszyklus. Durch öftere Anwendungen können sich die Haare verringern, bleiben aber nicht für immer aus. Hierzu zählt man die Kalt- oder Warmwachsmethode, das Sugaring, die Behandlung mit Ultraschall und das IPL.
Eine weitere Unterscheidung ist bei der Enthaarung die Depilation und Epilation.
Nadelepilation
Die Nadelepilation kann bei allen Haarfarben, Haarstärken und jedem Hauttyp angewandt werden. Zur dauerhaften Entfernung dieser Haare ist die Nadelepilation die einzig erfolgreiche Methode. Die Nadelepilation, gehört in den Bereich der apparativen Kosmetik und ist bis heute die einzig anerkannte Methode, um auch sehr helle oder weiße Haare endgültig zu entfernen und war lange Zeit die einzige Methode, um Haare dauerhaft zu entfernen.
Anwendung
Bei dieser Methode muss in jedem zu behandelnden Haarfollikel entlang jedes einzelnen Haarschaftes eine sterile Nadel aus dünnstem Chirurgenstahl eingebracht und bis zur Wurzel vorgeschoben werden. Bei der Nadelepilation wird der Follikel dann mit einem Stromimpuls zerstört. Bei der Nadelepilation muss die Sonde sehr genau - parallel zum Haarschaft und bis in die richtige Tiefe - geführt werden.
Bei exakter Handhabung des Gerätes ist das Ergebnis sehr gut, doch genau hier liegt das Problem: Wird bei der Nadelepilation nicht absolut professionell gearbeitet, kann es zu kleinen Verbrennungen der Haut oder zu Entzündungen am Haarbalg kommen, aus denen sich Narben und Pigmentflecken bilden können, während das Haar weiter wächst. Die Dauer des Stromimpulses wird so gewählt, dass nur die Haarwurzel, nicht aber die umliegende Haut geschädigt wird. Anschließend werden die Haare mit einer Pinzette entfernt.
Grundsätzlich ist die Nadelepilation nur für kleinere Areale zu empfehlen, da die Methode zeitlich sehr aufwendig ist. Generell können mit der Nadelepilation zwar alle Arten von Haaren dauerhaft entfernt werden, je heller und feiner die Härchen sind, umso schwieriger, desto langwieriger ist jedoch die Anwendung.
Die Nadelepilation wird von vielen als schmerzhaft empfunden. Vor der Behandlung kann ein Lokalanästhetikum auf die zu epilierende Hautregion aufgetragen werden. Obwohl die Ergebnisse der Nadelepilation sehr gut und dauerhaft sind, muss auch hier damit gerechnet werden, dass evtl. nach einiger Zeit wieder vereinzelt Haare nachwachsen können.
Dies hängt auch vom Lebensalter und der hormonellen Situation ab. Laut Studien, werden die Haare "für immer" entfernt, dies kann allerdings nur sehr schwer mit Sicherheit nachgewiesen werden.
Risiken und Nebenwirkungen
Weitere Möglichkeiten der Haarentfernung
Depilation
Bereits die Ägypter entfernten ihre Körperhaare. Dazu nahmen sie Haarentfernungsmittel aus Harze oder arbeiteten mit geschliffenen Steinen.
Bei der Depilation wird nur der sichtbare Teil der Haare, der oberhalb auf der Haut liegt, entfernt. Hierzu zählen das klassische Rasieren, chemische und die mechanische Entfernung der Haare.
Rasur
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1895 erfand King Gillette den Rasierer mit Wegwerfklingen.
1915 ging King Gillette auf die Bedürfnisse der Frauen ein und entwickelte speziell einen Rasierer.
1931 erfand Jacob Schick den ersten elektrischen Rasierer für den Herrn.
Die Haare werden beim Rasieren nur an der Hautoberfläche abgeschnitten. Sie wachsen täglich auf´s Neue nach und fühlen sich, da das feine Ende abgeschnitten wurde, dicker und kräftiger an. Das Rasieren ist eine schnelle Methode für zwischendurch.
Chemische Produkte
1940 entstand in der Firma Carter-Wallace (USA) die erste Enthaarungscreme. Das chemische Enthaarungsmittel enthält Thioglykolsäure, dass das Haar auflöst und es oft zu Hautreizungen kam. In der heutigen Zeit sind sie hautverträglicher und pflegender geworden. Die Haare wachsen meist schon nach einigen Tagen wieder nach.
Mechanische Entfernung
Hier werden die Haare auf der Hautoberfläche mit einem Rubbelhandschuh oder Rubbelschleifstein abgeschmirgelt. Die Schleifprodukte haben eine Oberfläche aus feinem Sandpapier. Der Nachteil dieser Methode ist, sie greift die Haut an und es funktioniert nur bei feinen Haaren. Auch hier wachsen die Haare bereits nach wenigen Tagen nach.
Epilation
Bei der Epilation wird nicht nur der sichtbare Teil des Haares entfernt, sondern auch der unsichtbare Teil. Dies geschieht durch zupfen und ausreißen des Haares aus dem Haarschaft. Durch diese Art der Entfernung des Haares kann auch die Haarwurzel in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Haarwurzel bleibt aber meist erhalten, so dass leider immer wieder Haare nach längerem Zeitraum nachwachsen.
Zu der Epilation zählen das Zupfen mit einer Pinzette, Fadentechnik, Warm- und Kaltwachse, Sugaring, Ultraschallenthaarung, elektrische Epiliergeräte, Laser- und Lichtbehandlungssysteme (IPL), sowie die Nadel- bzw. Elektroepilation.
Zupfen
Hier werden einzelne Haare mit einer Pinzette gezupft. Diese Methode wird meist der Augenbrauengestaltung oder zur Barthaarentfernung benutzt. Bei größeren Hautarealen wäre sie sehr zeitaufwendig. Auch hier wird der sichtbare und unsichtbare Teil des Haares entfernt. Da das Haar unter der Haut weiter wächst, kann es sich zusammenrollen und es kommt zu Entzündungen unter der Haut. Je nach Anwendung wachsen die Haare in ca. 4 - 6 Wochen wieder nach.
Fadentechnik
Die Fadentechnik wurde aus den orientalischen Ländern nach Deutschland gebracht. Sie wird überwiegend zur Gesichtshaarentfernung benutzt. Hierzu werden die Fäden mit zwei Händen zwischen den Fingern sehr schnell gedreht. Sie werden so über die Haut geführt, dass sich beim Drehen die Haare dazwischen verfangen und somit herausgerissen werden. Auch hier wachsen die Haare in ca. 4 - 6 Wochen wieder nach.
Waxing
Kaltwachs
Hier kommen gebrauchsfertige Kaltwachsstreifen aus Paraffin, Glyceryl und Duftstoffe zum Einsatz. Die Streifen sind in Wachs getränkt, werden durch schnelles Reiben erwärmt und auf die Haut aufgelegt. Durch kräftiges Andrücken oder Nachreiben des Kaltwachsstreifens verkleben sich die Haare mit dem Wachs. Anschließend wird der Streifen mit einem schnellen Ruck abgerissen und der sichtbare und unsichtbare Teil des Haares entfernt.
Diese Variante ist etwas schmerzhaft und nicht für schmerzempfindliche Kunden ratsam. Die ersten Haare wachsen in ca. 6 - 8 Wochen wieder nach. Diese Methode eignet sich hervorragend zur Ganzkörperhaarentfernung.
Warmwachs
Die Warmwachsmethode, meist Bienenwachs, ist in der Anwendung der Kaltwachsmethode sehr ähnlich. Hier wird der Wachs vorher erwärmt und dann auf die Haut aufgetragen. Mit Vliesstreifen oder Leinentücher, die auf dem Wachs aufgelegt werden, wird das Wachs mit einem schnellen Ruck abgerissen. Sie ist eine schnelle aber unangenehme Haarentfernung und bietet sich für den ganzen Körper an. Nach ca. 6 - 8 Wochen wachsen die ersten Haare wieder nach. Bei beiden Methoden verringert sich bei mehreren Anwendungen der Haarwuchs.
Sugaring
Das Sugaring hat genau wie das Waxing, im Orient eine Jahrtausend alte Tradition. Sie ist eine Alternativbehandlung zum Waxing. Sie besteht aus einer Zuckerlösung, die auf die Haut aufgetragen wird. Nach dem Trocknen der Zuckerlösung wird sie von der Haut abgerissen. In der neueren Zeit wird oft auch mit Vliesstreifen gearbeitet. Der Vorteil dieser Methode liegt zum einen darin, dass sie relativ schmerzfrei ist und zum anderen, dass sie schon bei einer Haarlänge von 2 mm angewendet werden kann. Auch hier wachsen die Haare in ca. 6 - 8 Wochen wieder nach.
Ultraschall
Mit dem Ultraschallgerät werden spezielle Wirkstoffe in den Follikel eingeschleust und bewirken eine Ablösung des Haares. Die danach angewendete Haarentfernung mit z. B. Wachs oder Zucker erleichtern die Entfernung, ist schmerzfreier und zögert den neuen Haarwuchs heraus. Abschließend werden haarwuchsverzögernde Wirkstoffe auf die Haut eingearbeitet. Die ersten Haare wachsen je nach Haarwuchs in ca. 8 - 12 Wochen wieder nach.Elektrische Epiliergeräte
Die meisten Epiliergeräte haben rotierenden Scheiben oder versetzte Pinzettenpaare, die über eine Walze drehen. Durch ihre ruckartigen Bewegungen werden der sichtbare und unsichtbare Teil der Haare mit rausgerissen. Um sie optimal greifen zu können, sollte die Haarlänge mindestens 0,3 bis 0,5 cm lang sein. Die meisten Anwender finden diese Methode äußerst schmerzhaft und sie hält auch nur ca. 4 - 6 Wochen an.
Laser, Blitzlampen und IPL-Systeme
Es laufen zurzeit klinische Studien zur Erprobung von Laser und Lichtbehandlungssysteme. Ziel dieser Studien ist die Einordnung der Systeme hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in Bezug auf die Verlangsamung des Haarwuchses bis zur dauerhaften Entfernung von Haaren. Bei den verwendeten Systemen handelt es sich vorwiegend um länger gepulste (Behandlungsdauer einzelner Areale bis ca. 50 msec.) Festkörper- oder Diodenlasersysteme, beziehungsweise um hochenergetische Entladungslampen. Eine Verlangsamung des Haarwuchses ist für einige dieser Systeme bereits nachgewiesen. Ein Nachweis für die dauerhafte Haarentfernung steht jedoch derzeit noch aus.
Sehr helle oder weiße Haare können mit der IPL- oder SHR-Technologie oft nicht erfolgreich entfernt werden, da zu wenig Melanin (Haarfarbstoff) in den Haaren enthalten ist. Dadurch kommt es zu keiner Erwärmung der Haarfollikel und somit können die Haare nicht erfolgreich dauerhaft entfernt werden.
Bei dieser Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten findet jeder Kunde bestimmt die Richtige. Die Frage jedoch stellt sich: „Findet der Kunde auch den richtigen Anwender?“. Eine Ausbildung in Nadelepilation ist die perfekte Voraussetzung, um auch eine dauerhafte Haarentfernung anzubieten. Eine Ausbildung zum/r Med. Ganzheitskosmetiker/in umfasst die Waxingmethode, die Ultraschallbehandlung sowie auch die Nadelepilation. Die Ausbildung in Sugaring ist meist eine separate Ausbildung.